In­sti­tut für Math­em­atik

Am Institut für Mathematik wird zum Sommersemester wieder eine Tutorenschulung angeboten. Sie richtet sich an alle, die in einer Mathematikveranstaltung (in welchem Studiengang auch immer) eine Übung halten, besteht aus einem Einführungsworkshop am 03.04.2020 und aus Hospitationen im Laufe des Semesters. Eine Anmeldung ist per E-Mail an elankeit@math.upb.de bis zum 14.02.2020 möglich.

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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste fördert Paderborner Mathematikerin Jun.-Prof. Dr. Claudia Alfes-Neumann, Mathematikerin an der Universität Paderborn, ist in das Junge Kolleg der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste aufgenommen worden. Das hat die Akademie heute bekanntgegeben. Die Juniorprofessorin forscht zu Problemen der Zahlentheorie sowie der theoretischen Physik, Kombinatorik…

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Clarivate Analytics, verantwortlich für die in Wissenschaftskreisen bekannte Internetplattform „Web-of-Science“, veröffentlicht jedes Jahr eine Liste der weltweit meistzitierten Forscher*innen. Dabei wird nur aufgeführt, wer in einem bestimmten Forschungsfeld zu dem einen Prozent der am häufigsten Zitierten gehört. Gleich zum wiederholten Mal dabei ist Prof. Dr. Michael Winkler von der Universität Paderborn in der Kategorie „Mathematik“. Prof.…

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Am 08. und 09. November findet an der Universität Paderborn das 38. Kolloquium über Kombinatorik (KolKom 2019) statt.

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Das Bild ist bekannt: Wird Tinte in ein Wasserglas getropft, entsteht ein kompliziertes und in sich verworrenes Schlierenmuster. Mit der Zeit verteilt sich die Farbe und das anfängliche Durcheinander gerät ins Gleichgewicht – eine Eigenschaft, die sogenannte chaotische Systeme aufweisen. Mit diesen (Un)Ordnungen beschäftigt sich die mathematische Chaosforschung, die jetzt im Fokus junger Wissenschaftler der Universität Paderborn steht. Ab Oktober…

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Lasse Wolf, Mitarbeiter der Arbeitsgruppe „Spektralanalysis“ (Leiter: Jun.-Prof. Dr. Tobias Weich), wurde für seine herausragenden Studienleistungen belohnt: Für sein Promotionsvorhaben bekam er ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes zugesprochen. „Die Studienstiftung ist eines der größten und namhaftesten Begabtenförderwerke“, erklärt er, weshalb die Freude über die Unterstützung umso größer ist. Doch bevor die Zusage kam,…

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(Graphik: Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main)

Prof. Dr. Uta Häsel-Weide (Universität Paderborn) und Prof. Dr. Elisabeth Moser Opitz (Universität Zürich) wurden mit ihrem Projekt „Zusammenhänge erkennen und besprechen – Rechnen ohne Abzählen (ZebrA)“ für den mit 70.000€ dotierten Polytechnik-Preis 2019 nominiert. Die Bewerberinnen und Bewerber konnten unter dem Motto des diesjährigen Polytechnik-Preises „Umgang mit Vielfalt in der MINT-Bildung“ ihre innovativen Unterrichtskonzepte einreichen.…

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Foto: Besim Mazhiqi, Universität Paderborn

Math­em­atik­vorkur­se 2019

Das Institut für Mathematik der Universität Paderborn bietet auch in diesem Jahr wieder Vorkurse für StudienanfängerInnen an. Diese finden vom 02.09.19 bis zum 27.09.19 statt. Der Vorkurs Mathematik richtet sich an alle Studienanfängerinnen und Studienanfänger, die planen Mathematik, Chemie, Informatik, Elektrotechnik, Maschinenbau,⋅Computer Engineering, Technomathematik oder Lehramt mit Mathematikanteil (Sonderpädagogik, Grund-, Haupt-, Real-,…

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Neuer Sonderforschungsbereich

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert ab Januar 2023 den neuen Sonderforschungsbereich / Transregio „Ganzzahlige Strukturen in Geometrie und Darstellungstheorie“ (SFB/TRR 358). Der Verbund wird von den Universitäten Bielefeld und Paderborn getragen. Weitere Informationen.

GDMV2018

Die gemeinsame Jahrestagung der GDM und der DMV fand vom 5. bis 9. März 2018 an der Universität Paderborn statt. Hier finden Sie eine Bildergalerie der Konferenz.

Math­em­at­ische Bio­lo­gie zum Berechnen des Tu­mor­wach­stums

Neues DFG-Projekt an der Universität Paderborn

Es könnte ein bedeutender Fortschritt in der Onkologie sein: An der Universität Paderborn untersucht ein Team von Mathematikern um Prof. Dr. Michael Winkler, wie das Wachstum von Krebstumoren mittels partieller Differentialgleichungen bestimmt werden kann. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das bis 2019 angelegte Vorhaben mit einer Summe von rund 185.000 Euro.

Für Mathematiker und Naturwissenschaftler ist nahezu alles Materielle berechenbar. Fast alle Vorgänge in der Natur lassen sich mithilfe von Zahlen und Formeln beschreiben: Das ist das Gebiet der mathematischen Biologie. Sie untersucht und beschreibt die Gesetzmäßigkeiten biologischer Strukturen und Mechanismen. Dabei trifft sie Aussagen über die zugrundeliegenden Parameter, die diese Prozesse steuern. Das können etwa Berechnungen zum Wachstum von Populationen oder zur Verbreitung von Infektionen sein. Komplizierter werden die Dinge, wenn es um das Wachstum von Tumoren geht: „Tumorzellen produzieren bestimmte Signalsubstanzen, die wiederum andere Zellen anlocken“, erklärt Prof. Dr. Michael Winkler. Man bezeichnet dieses Phänomen auch als Chemotaxis. „So kommt es zu einer Zellanhäufung, die letztendlich dazu führt, dass Tumoren wachsen.“ Zwar sei damit auf molekularbiologischer Ebene klar, was zu dem Wachstum führe. Allerdings gebe es bislang keine Informationen darüber, wie genau, das heißt in welcher Zeit und in welcher Richtung, sich Tumoren ausbreiten.

Wo die Biologie auf ihre Grenzen trifft, setzt die Zahlenlehre an: „An dieser Stelle braucht es Mathematik: Hier können Parameter bzw. Elemente einer Gleichung entfernt werden, ohne dass sie verheerende Konsequenzen hätten. In lebendigen Systemen geht das natürlich nicht ohne Weiteres“, erklärt Winkler. Anders gesagt: Ein auf Hypothesen basierendes Modell soll mit mathematischen Analysen überprüft bzw. bestätigt werden. Aufgabe der Mathematik ist es, die Vorhersage aus der Biologie als richtig zu beweisen. Dies ist mithilfe von Differentialgleichungen möglich. Das Besondere: Die Gleichungen erlauben Aussagen zu räumlicher und zeitlicher Ausdehnung. Dazu Winkler: „Die Vorhersage, dass Tumoren aufgrund der Signalsubstanz wachsen, ist medizinisch bestätigt. Mithilfe von Computern und mathematischen Beweisen hoffen wir bald sagen zu können, wie die Verteilung im dreidimensionalen Raum bzw. die Streuung aussieht.“

Partielle Differentialgleichungen sind ein großes Teilgebiet der Mathematik. Charakteristisch für die Tumorberechnung ist besonders die Verwendung von Gleichungen mit Kreuz-Diffusion: Dieser Mechanismus, so wird vermutet, ist für die zielgerichtete Ausbreitung der Krebszellen des Tumorgewebes auf gesunde Zellen und letztlich deren Zerstörung verantwortlich. Ziel der mathematischen Untersuchungen ist es nun, genaue Angaben zu Tumorwachstumsprozessen zu machen. Die Analysen der Paderborner Mathematiker sind derzeit allerdings noch im Bereich der Grundlagenforschung angesiedelt. „Bisher gibt es nur Aussagen für den zweidimensionalen Raum, mit neuen Methoden erhoffen wir Ergebnisse für den dreidimensionalen Raum“, erklärt Winkler. So würden bald Aus- und Vorhersagen zu Migration und Wanderung der Zellen möglich. Gültig seien diese für alle Tumorarten – ob viral oder genetisch bedingt.

In der Medizin könnten die Berechnungen dazu beitragen, das Tumorwachstum zu hemmen, beispielsweise indem Migrationsmechanismen unterbrochen oder Signalsubstanzen gelöscht würden. Derartige Methoden könnten außerdem die bis dato gängige und für den gesamten Körper belastende Chemotherapie ersetzen. „Bis es soweit ist und es entsprechende pharmazeutische Mittel gibt, wird es allerdings noch mindestens zwanzig Jahre dauern“, sagt der Mathematiker.
 

Text: Nina Reckendorf 

Foto: Prof. Dr. Michael Winkler
Foto: Prof. Dr. Michael Winkler