Durch Blick­be­we­gun­gen ma­the­ma­ti­sches Mo­del­lie­ren ler­nen

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Zweite Projektphase des DFG-Forschungsprojekts „ViMo“ startet im April

Mathematisches Modellieren in Form von realitätsbezogenen Textaufgaben, bei dem die jeweiligen Fragestellungen mithilfe von mathematischen Mitteln beantwortet werden, ist ein wichtiger Bestandteil der schulischen Bildung. Vielen Schüler*innen fällt das Lösen von Modellierungsaufgaben allerdings schwer. Um sie dabei zu unterstützen und geeignete Methoden zur Verbesserung der Modellierungsfähigkeiten zu entwickeln, gibt es das Forschungsprojekt „ViMo“, bei dem Wissenschaftler*innen der Universität Paderborn und der Universität Münster kooperieren. Im April startet die zweite Projektphase „ViMo 2“, die auf drei Jahre angelegt ist. Das Vorhaben wird mit rund einer halben Million Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt.

Erste Forschungen ließen Fragen offen

In der ersten Projektphase erwies sich das Zeichnen einer Skizze als vielversprechende Strategie zur Förderung von Modellierungskompetenzen im Bereich der Geometrie. „Doch wie sich zeigte, reicht die Aufforderung, eine Skizze zu zeichnen, allein nicht aus, damit Schüler*innen davon profitieren. Offen blieb die Frage, wie diese Modellierungskompetenz wirksam im Unterricht gefördert werden kann“, stellt Jun.-Prof. Dr. Johanna Schönherr, vom Institut für Mathematik an der Universität Paderborn, die das Projekt zusammen mit Prof. Dr. Stanislaw Schukajlow von der Universität Münster leitet, fest.

Strategieförderung durch Nachahmung

„Das Ziel der zweiten Projektphase ist es, herauszufinden, welche Rolle die Vermittlung von strategischen Wissen im Unterricht für die Skizzenqualität und die Modellierungsleistung spielt“, so Schönherr. Als innovative Instruktionsform setzen die Wissenschaftler*innen auf die Methode des sogenannten „eye movement modeling examples“, bei der bestimmte Videos eingesetzt werden, in denen vorgegebene Blickbewegungen während der Anfertigung einer Skizze für eine Modellierungsaufgabe sichtbar sind. „Vereinfacht gesagt, zeigen wir den Schüler*innen, wo sie hinschauen sollen. Wenn die Schüler*innen in den Blickbewegungen des Modells sehen, dass nur ausgewählte, wichtige Informationen fokussiert werden, gehen wir davon aus, dass sie sich auch verstärkt bemühen, die wichtigen Informationen herauszufiltern“, erklärt Schönherr.

Insgesamt sind vier Studien an ca. zwölf Gesamtschulen in Nordrhein-Westfalen geplant. „Die Ergebnisse dieses Projekts werden nicht nur zu einem theoretischen Erkenntnisgewinn beitragen, sondern haben auch praktische Relevanz für die Unterrichtspraxis in Mathematik“, ist Schönherr zuversichtlich.

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