Ver­fol­gungs­pro­ble­me: Ei­ne Ab­itur­auf­ga­be und ih­re Lö­sung(en)

Prof. Dr. Andreas Filler (Humboldt-Universität zu Berlin)
Donnerstag, 08. Dezember 2016, 18 Uhr, Hörsaal D2

Abstract: Zwanghafte „Verpackungen“ von Abituraufgaben in „Anwendungs“kontexte
werden oft anhand des Kompetenzbereichs „Modellieren“ gerechtfertigt, auch wenn die Aufgaben lediglich die Behandlung von Standardkontexten mit Standardverfahren erfordern. Noch problematischer ist es, wenn unsinnige Mathematisierungen verlangt bzw. vorgegeben werden, wie z.B. in einer Berliner Abituraufgabe zur Verfolgung eines Singvogels durch einen Raubvogel. Dabei haben Verfolgungsprobleme durchaus Potential für interessante Mathematisierungen. Für diskrete Zeitintervalle lassen sie sich durch Rekursionsformeln unter Verwendung elementarer Mittel der analytischen Schulgeometrie beschreiben, simulieren und z.B. mithilfe einer Tabellenkalkulation darstellen. Ausgehend hiervon bieten sich interessante Möglichkeiten weiterführender Betrachtungen an. Dazu zählen die Beschreibung von Kurven durch Parameterdarstellungen sowie die stetige Behandlung von Verfolgungsproblemen (was auf Differentialgleichungen führt und somit Grenzen mit schulmathematischen Mitteln möglicher Modellierungen
aufzeigt).