Die mathematikdidaktische Kompetenz von Erzieher*innen ist zentral, damit Kinder bereits vor Schulbeginn gute mathematische Basiskompetenzen entwickeln können. Besonders entscheidend scheint dabei die Fähigkeit, Mathematik in alltäglichen Situationen der Kindertagesstätte, wie zum Beispiel beim Tischdecken oder Puzzeln zu erkennen. Welche Rolle genau diese situative Beobachtung und Wahrnehmung für die Qualität der mathematischen Förderung in der Kindertagesstätte spielt, wird ab dem kommenden Jahr in dem Projekt „MasiK“ unter der Leitung von Prof. Dr. Julia Bruns (Universität Paderborn) in Kooperation mit Prof. Dr. Hedwig Gasteiger (Universität Osnabrück) untersucht. Die Wissenschaftlerinnen führen dazu eine Interventionsstudie mit Erzieher*innen aus Nordrhein Westfalen und Niedersachsen durch. Das Vorhaben wird mit rund einer halben Million Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt. Die Laufzeit beträgt drei Jahre.
Ziel dieses Forschungsprojekts ist es herauszufinden, wie die Fähigkeit zur situativen Beobachtung und Wahrnehmung den Zusammenhang zwischen dem mathematikbezogenen Wissen und der Fähigkeit zur pädagogisch-didaktischen Handlung von Erzieher*innen im Bereich ‚Frühe mathematische Bildung‘ beeinflusst. Durch ein besseres Verständnis der Zusammenhänge zwischen mathematikbezogenem Wissen, situativer Beobachtung und Wahrnehmung sowie pädagogisch-didaktischer Handlung können auch effektivere Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten für (angehende) Erzieher*innen entwickelt werden, um die mathematische Entwicklung von Kindern in der frühen Bildung zu fördern. Die Ergebnisse dieser Studie werden somit nicht nur zu einem theoretischen Erkenntnisgewinn beitragen, sondern haben auch praktische Relevanz für die Aus- und Weiterbildung von Erzieher*innen.